Das Programm der Lernaktivität war so ausgerichtet, dass die Standorte Bad Essen als Hauptsitz des Kinderhauses Wittlager Land e.V. und Osnabrück als Sitz des Landkreises Osnabrück mit dem Fachdienst Jugend Berücksichtigung fanden. Ein gemeinsames Essen am Ankunftsabend mit den spanischen Kolleginnen bildete den Auftakt der Lernaktivität. Der erste Tag startete im Heuerhaus der Burg Wittlage in Bad Essen mit der Eröffnung und Begrüßung durch den Geschäftsführer des Kinderhauses Wittlager Land e.V. und durch den Bürgermeister der Gemeinde Bad Essen sowie einer Phase des gegenseitigen Kennenlernens in der Projektgruppe.
Nach einer Präsentation des Unternehmens gab ein Gruppenfoto mit allen Gästen und den verwaltungsseitig beteiligten Mitarbeitenden des Unternehmensverbundes jedem Einzelnen die Gelegenheit, sich als ein Teil eines europäischen Netzwerkes kennenzulernen und zu erleben.
Für den Nachmittag waren Hospitationen in fünf umliegenden Kindertageseinrichtungen vorgesehen, zu denen die Gesamtgruppe in kleinere Einheiten aufgeteilt wurde. Weiterhin ging es am nächsten Nachmittag darum, ebenfalls in internationalen Kleingruppen die Eindrücke aus Krippen und
Kindergärten auszuwerten, den Fachvortrag von Prof. Dr. W. Fthenakis zu resümieren und das Projekt „Kita digital“ zu reflektieren.

Die Höhepunkte der Lernaktivität bildeten die Fachvorträge von Prof. Dr. W. Fthenakis „Die ganze Welt als Lernort – Digitalisierung in der frühkindlichen Bildung und Entwicklung von Zukunftskompetenzen“ und von Prof. Dr. C. Montag „Du gehörst uns! – Die psychologischen Strategien von Facebook, Tik Tok, SnapChat & Co.“ Non-formale Settings wie gemeinsame Abendessen, die Führung durch die Burg Wittlage und ein Stadtrundgang durch das historische Osnabrück trugen dazu bei, freundschaftliche Kontakte zu knüpfen und die bestehenden Arbeitsbeziehungen zu vertiefen.
Aufbauend auf die Reflektion und die Erfahrungen aus den Lernaktivitäten in Rovereto und Lleida, sowie auf den ausdrücklichen Wunsch der Teilnehmenden, einander besser kennenzulernen und intensiver in einen fachlichen, persönlichen Dialog zu treten, wurde das Format „interdisziplinäre, internationale,
intergenerationelle Kleingruppen“ gezielt angewendet und zur jeweiligen Thematik aufbereitet. Besonderes Augenmerk lag bei der Vorbereitung darauf, dass die Konstellationen wechselten, sprachliche Verständigung ermöglicht wurde und Moderation inklusive Protokollführung stattfinden konnte. Beim informellen Kennenlernen erfolgte durch die Platzierung der vorbereiteten Namensschilder eine
internationale interpersonelle Mischung der Teilnehmenden an den Gruppentischen.
Im Ergebnis führte diese Vorgehensweise dazu, dass die länderübergreifende Kommunikation und Interaktion deutlich zunahm und sich sichtbar das Gefühl von Vertrautheit, Zusammengehörigkeit und Verbundenheit einstellte, was in der Folge zur Stärkung der internationalen Arbeitsbeziehungen beitrug.

Der fachliche Input durch die oben genannten Vorträge und die damit einhergehende Auseinandersetzung mit der Projektthematik fand bei allen Beteiligten sehr großen Anklang und führte neben der Steigerung der Fachlichkeit zu mehr Qualität in der gesamten Lernaktivität. Eine Tagungsmappe mit Programm, Begleittexten zu den Fachvorträgen in den Sprachen der Anwesenden und einer Informationsbroschüre zum Unternehmensverbund sowie eine im Hintergrund laufende Diashow mit Fotos von den durchgeführten Reiseaktivitäten nach Rovereto und Lleida gaben Orientierung und verdeutlichten den bis dahin über 28 Monate positiv verlaufenden Projektprozess.

Die letzte Lernaktivität im Rahmen des EU-Projektes fand in der Burg Wittlage in Bad Essen, dem Haupt- und Verwaltungssitz des Antragstellers Kinderhaus Wittlager Land e.V. statt. Das Heuerhaus bot die räumliche und technische Voraussetzung, mit einer großen Personengruppe zwei Seminartage zu verbringen, Präsentationen zu zeigen, Gruppenarbeiten vorzunehmen, den Fachvortrag mit Prof. Dr. W. Fthenakis durchzuführen, gesellig zusammen zu sein und gemeinsame Mahlzeiten einzunehmen. Der zweite Fachvortrag mit Prof. Dr. C. Montag fand im großen Sitzungssaal des Landkreises Osnabrück statt. Der hohe Organisationsaufwand, der sich aus den verschiedenen Standorten ergab, konnte bewältigt werden, weil neben der Koordination die Mitarbeitenden des Unternehmens motiviert und bereit waren,
an der Vorbereitung und Durchführung engagiert mitzuwirken. Damit wurde entscheidend zum Gelingen der Lernaktivität beigetragen.