Fachkräfte aus Deutschland, Spanien und Italien trafen sich vom 08.-12.11.2021 in Rovereto im Rahmen des Erasmus plus Projektes „Kita digital“ zum interdisziplinären Fachkräftedialog, um sich im europäischen Kontext zum Thema „Digitalisierung in der frühkindlichen Bildung“ auszutauschen.

Der gastgebende Kooperationspartner „Don Milani“ mit einem Berufsinstitut im Sozial- und Gesundheitsbereich war auf die Lernaktivität mit den Kooperationspartnern perfekt vorbereitet. Ein Empfang durch den Direktor der Ausbildungsstätte und ein Rundgang durch das Schulgebäude ließen eine angenehme Lernatmosphäre und eine hohe Professionalität erkennen. Die Gastfreundschaft des italienischen Kooperationspartners zeigte sich nicht nur in der Vorbereitung der Räumlichkeiten und in der Bewirtung, sondern auch am Interesse und an der freundlichen Aufgeschlossenheit der nicht direkt am Projekt beteiligten Lehrkräfte bei Begegnungen im Schulgebäude, was den multikulturellen europäischen Geist der Ausbildungsstätte „Don Milani“ spiegelte.

Den Auftakt der Lernaktivität in Rovereto bildeten Kurzvorträge zur Thematik „Frühkindliche Bildung und neue Technologien“ an denen italienische und deutsche Fachkolleginnen beteiligt waren. Am zweiten Tag ging es um Hospitationen in Einrichtungen der frühkindlichen Bildung in Tesero, deren Ansätze und Konzeptionen sowie die Besichtigung eines Verlages, der sich auf diese Thematik spezialisiert hat. Der dritte Tag war gekennzeichnet durch Vorträge zur Digitalisierung in der frühkindlichen Bildung von Vertretenden des Projektes Robobimbi in Tesero sowie den Universitäten Trient, Mailand und Bozen. Dank der bemerkenswerten digitalen Ausstattung konnten alle Vorträge aus dem Auditorium in die Unterrichtsräume übertragen werden.

Der intensive Input mit den Übersetzungen ins Deutsche und ins Spanische verzeichnete eine hohe Fachlichkeit sowie eine Herausforderung an Konzentration und Durchhaltevermögen. Reflektierend entstand ein Zwiespalt zwischen dem Anspruch an eine Lernaktivität und dem, was tatsächlich möglich ist und von den Zuhörenden zu leisten war. Das sich Bewegen in verschiedenen Sprachen erforderte von allen ein hohes Maß an Bereitschaft und Disziplin, sich auf diese anspruchsvolle interkulturelle Situation einzulassen. Entspannung war gegeben bei den gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten unterwegs und an den Abenden in Trient und Verona. Die gewissenhafte Vorbereitung und Organisation der Aktivitäten gaben Struktur und Orientierung und ermöglichten ein konfliktfreies Miteinander, das Raum und Zeit bot zu Begegnungen und zur Aufnahme freundschaftlicher Kontakte.

Als ein vorrangiges Ergebnis ist das persönliche Kennenlernen der Teilnehmenden aus allen drei Partnerländern zu bezeichnen. Diese direkte Begegnung und die sich daraus entwickelnde Dynamik sind durch keine Videokonferenz zu ersetzen. Auch wenn Sprachbarrieren die eigenen Grenzen aufzeigten, waren diese doch eine Herausforderung zur Überwindung und dazu, Wege zu finden, sich zu verständigen. Einzelne Teilnehmende formulieren im Nachgang ganz persönliche Aspekte, die sie als Gewinn für sich durch die Lernaktivität betrachten. Die positive Grundstimmung, die trotz anfänglicher Widrigkeiten durch die Corona-Situation und die geforderten Maßnahmen entstanden ist, bilden die Basis für tragfähige Arbeitsbeziehungen und eine gute zukünftige Zusammenarbeit. Der Wechsel von Theorie und Praxis sowie Phasen der non-formalen Begegnung und des Miteinanders wirkten motivierend und trugen dazu bei, sich weiterhin an den Projektaktivitäten zu beteiligen, mitzuwirken und sich mit seinen eigenen Schwerpunkten einzubringen.

An der Lernaktivität haben sich 16 deutsche, 13 spanische und 6 italienische Fachkräfte aus den Arbeitsbereichen der Kooperationspartner beteiligt. Dabei handelte es sich um TrägervertreterInnen, Mitarbeitende aus der Verwaltung, Fachberaterinnen, Leiterinnen aus Krippe und Kindergarten sowie Lehrkräfte von berufsbildenden Schulen in Deutschland, Italien und Spanien. Allen gemeinsam ist die Bereitschaft, sich einzubringen, weiterhin mitzuarbeiten und auf europäischer Ebene in einen interdisziplinären fachlichen Austausch zu treten. Dabei sollen in besonderer Weise die länderspezifischen Sichtweisen und Potentiale zum Tragen kommen.